Gröbitz

Blick zur Kirche vom Schmiedeweg

Einwohnerzahl:
468 (Stand: 31.03.2013)

Erste urkundliche Erwähnung:
1135

Fläche:
7,56 km²

Ortsbürgermeister

Horst Joyko


Ein Besuch in dem kleinen Dorf Gröbitz, welches südwestlich in der Einheitsgemeinde Stadt Teuchern liegt, ist sehr empfehlenswert.

Es ist eines der ältesten der neun Dörfer und wurde 1135 zum ersten Mal urkundlich erwähnt (Swikerus de Grobece). Auf den sorbischen Ursprung verweist der Name - wahrscheinlich von "Gorbica" -was soviel bedeutet wie "kleiner Graben". Das malerisch am Hang über dem Nautschketal gelegene Gröbitz hat mit seiner schönen alten Dorfkirche und dem Schloss (ehemals Rittergutshaus) zwei Denkmäler, die es in jedem Fall zu besichtigen lohnt.

Die Kirche
Der ursprüngliche Kirchenbau stammt aus dem Mittelalter, wurde aber im 18. Jahrhundert umgebaut und barockisiert. In dieser Zeit wurde auch der Flügelaltar, von dem noch das Bild der heiligen Ursula erhalten ist, durch den jetzigen Kanzelaltar ersetzt. Bemerkenswert sind auch die reich verzierte Patronatsloge und die Hufeisenempore mit Bildern biblischer Geschichten. Die Orgel, vom Orgelbauer Vincent Ladegast aus Weißenfels, wurde im Jahr 1900 geweiht. Um und in der Kirche hat sich in den letzten Jahren viel getan. So wurde das Turmdach neu gedeckt, das Uhrwerk und Zifferblatt wurden instandgesetzt, der Friedhof wurde aufgeräumt und die Mauern saniert und erst im Mai 2000 wurde die frisch gereinigte Orgel wieder in Betrieb genommen.

Das Schloss
Das ehemalige Gutshaus, von den Gröbitzern als ihr "Schloss" bezeichnet, ist auch schon über 500 Jahre alt. Es sind der mittelalterliche Turm und noch einige spätgotische Türstöcke erhalten. Die eindrucksvolle Gesamterscheinung wird durch das prächtige Barockportal (1721) an der Westseite des Gebäudes verstärkt. Seit 1945 war das "Schloss" in kommunalem Besitz. Es beherbergte seitdem unter anderem eine Kindereinrichtung, eine Bibliothek, eine Arztpraxis und wurde zum großen Teil auch als Wohngebäude und Vereinsgebäude genutzt. Seit 2012 befindet sich das Schloss in Privatbesitz.

Aber nicht nur die Kirche ist es, die einen Besuch in Gröbitz lohnenswert machen. Für eine Wanderung durchs Nautzschketal sollte man sich die Zeit unbedingt nehmen. Durch das Lohholz, vorbei an der ehemaligen Lohmühle, erreicht man in südlicher Richtung über den Kurzberg die Stadt Stößen. Entlang der Straße, dem Lauf der Nautzschke folgend, kommt man in den Gröbitzer Grund. Wandert man nun in Richtung Westen, erlebt man das Nautschketal von seiner schönsten Seite und erreicht nach zirka einem Kilometer die Gemeinde Gieckau.

Auch wenn Gröbitz nur etwa 500 Einwohner hat, so gibt es doch eine Vielzahl von Vereinen, die das kulturelle Leben in der kleinen Gemeinde aufrechterhalten. Allen voran der Gröbitzer Männerchor, der im Jahr 1925 gegründet wurde und heute auf ein 80-jähriges Bestehen zurückblicken kann. Jedes Jahr findet am 1. Advent ein Konzert des Chores in der Kirche statt.

Zu den Höhepunkten eines jeden Jahres gehören die Veranstaltungen der Pfingstgesellschaft Gröbitz, wie zum Beispiel das Maibaumsetzen am 1. Mai, das Maienstecken am Pfingstsonnabend und 8 Tage später das Eierbetteln. In der Gröbitzer Schlossjugend haben sich Jugendliche aus dem Ort zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten.

Sportlich betätigen sich die Mitglieder der Gröbitzer Freizeitkicker und die Gröbitzer Kegelfrauen.